Informationstafel Historischer Marktplatz Wadern
Marktplatz zwischen Tradition und Zukunft
Die Marktgeschichte ist von zentraler Bedeutung für die Stadtentwicklung Waderns und zeigt sich heute noch in den Monats- und Wochenmärkten sowie dem Stadtfest „Waderner Maad“ (mundartlich: „Markt“) mit dem Verlesen des historischen Marktdekrets.
Wie schon vor Jahrhunderten ist der Marktplatz immer noch Schauplatz eines lebendigen Austauschs – sei es als Treff punkt, beim Besuch der Märkte, Gastwirtschaft en und Veranstaltungen oder als Verbindungsbrücke zum Rest der Welt per öffentlichem WLAN-Hotspot.
Beschreibung
Neuer Glanz für die „kleine Residenz“ Wadern
Mit seinem Herrschaftsantritt 1751 erbte Graf Joseph Anton von Oettingen-Sötern nicht nur die väterliche Schuldenlast für den Ausbau des schwäbischen Stammsitzes Hohenbaldern, sondern auch die Herrschaft Dagstuhl. Schon vor seinem Umzug 1763 hierhin, bemühte er sich um die Wirtschaftsförderung und repräsentative Gestaltung seines neuen Residenzortes. So förderte er aktiv die Ansiedlung von Handwerkern und Gewebetreibenden und ließ neben Schloss Dagstuhl (erbaut 1760-1762) auch Bauten wie das „Grafenschloss“ (1758, heute Teil des Rathauses) und das „Oettinger Schlösschen“ (1759, heute Stadtmuseum) im Stadtkern Waderns errichten.
Wadern wird zum „Marktflecken“
Die Verleihung des Marktrechts am 13. April 1765 bescherte der ländlichen Bevölkerung eine wichtige Einnahmequelle und zog zahlreiche Händler und Käufer aus der Region an. Wegen des großen Erfolgs wurden bereits 1769 die anfänglichen vier Viehmärkte durch zusätzliche Wochenmärkte ergänzt und später auf zwölf Märkte aufgestockt. Besonders bekannt waren die Waderner Viehmärkte, die noch in der zweiten Hälft e des 19. Jahrhunderts zu den größten im nun preußischen Regierungsbezirk Trier zählten.
Gestaltwandel des Marktplatzes
Bereits um 1764 ließ Graf Joseph Anton einen ersten Marktplatz anlegen, der 1770 mit einem Marktbrunnen versehen und beträchtlich erweitert wurde. Für das gepflegte Aussehen seines „Marktfleckens“ machte er genaue Bauvorschrift en, verbot die Anlegung von Mist- oder Schutthaufen auf Freiflächen und bemühte sich sogar, eine Art „Kehrwoche“ einzuführen.
Wegen des zunehmenden Verkehrs im Ortskern Wadern wurde der historische Marktbrunnen Ende der 1940er Jahre abgebaut, eingelagert und erst 1963 vor dem damaligen Sparkassengebäude wiederaufgebaut. Nach der Stadtwerdung Waderns 1978 wurde schließlich auch der Marktplatz neugestaltet und der Brunnen erhielt seinen heutigen Standort. Durch Rückbau moderner Elemente erhielt der 1982 eingeweihte Marktplatz seinen historischen Charme zurück
Kontakt
Adresse
Historischer Marktplatz Wadern
Marktplatz 13
66687 Wadern