Informationstafel Pfarrkirche St. Peter mit Pfarrgarten
Einziger erhaltener romanischer Sakralbau im Saarland
St. Peter wurde um 1200 von Wadgasser Prämonstratenserchorherren, die als Nachfolger der Augustinerchorherren 1182 nach Merzig gekommen waren, als Klosterkirche errichtet.
Beschreibung
Der Grundriss zeigt eine dreischiffige Basilika mit Querhaus, Chornebentürmen, Nebenapsiden und einem westlichen Einzelturm.
Das wappenverzierte gotische Kreuzgewölbe wurde erst im 16. Jahrhundert nach einem Brand eingezogen. Im Zuge einer Renovierung in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts wurde das Nordseitenschiff um die Marienkapelle nach Westen verlängert, während das südliche Seitenschiff eine neue Eingangshalle erhielt. Besondere architektonische Aufmerksamkeit verdienen die beiden Nordportale, das kleine „Friedhofsportal“ am Querhaus und das größere Haupt- und Laienportal am Seitenschiff.
Im Zuge der im Dezember 2004 abgeschlossenen umfangreichen Außensanierung von St. Peter wurde das frühere Hauptportal im Westturm wieder geöffnet.
Im Innern von St. Peter erwartet den Besucher eine große Zahl kultischer Kunstwerke, vor allem aus der Zeit des Barock. Besonders zu erwähnen sind beispielsweise die Christus, Maria und die 12 Apostel darstellenden Figuren, die um 1700 von Wolfgang Stupeler gefertigt wurden. Sehenswert ist auch die aus dem 17. Jahrhundert stammende Pietà in der Nebenkapelle im Nordquerhaus. Weitere Blickfänge sind der um 1738 vermutlich von dem Saarlouiser Bildhauer Ferdinand Ganal geschaffene Hochaltar mit der krönenden Pelikanfigur, einem frühchristlichen Symbol, das aus dem 14. Jahrhundert stammende gotische Pestkreuz über dem Altar, die Drehtaufe oder die erst vor wenigen Jahren wiederentdeckte und restaurierte Nikolausstatue. Bei umfangreichen Renovierungsarbeiten im Jahr 1984/85 wurden auch wieder die im Rahmen des II. Vatikanischen Konzils überstrichenen Malereien des Merziger Malers Heinrich Klein freigelegt, der diese nach Vorlagen von Eduard von Steinle im Stil der Nazarener Schule gefertigt hat.
Im Außenbereich der Kirche befindet sich der Pfarrgarten. Mit einer Fläche von 4.000 m² ist er ein Teil des Netzwerks „Gärten ohne Grenzen“. Einst sicherten Pfarrgärten wie der von St. Peter aus dem 12. Jahrhundert die Lebensgrundlage des Pfarrers. Zugleich diente der Garten als Festplatz für die Feier des Schutzpatrons. Eingerahmt in eine von Efeu bewachsene Steinmauer mit Schnittblumengarten, einer klassischen Obstbaumwiese und blütenreichen Staudenrabatten entsteht hier ein Ort der Kontemplation und stillen Einkehr.
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66663 Merzig