Schloss Dagstuhl
Ein neues Schloss für die „kleine Residenz“ Wadern
Beschreibung
Die barocke Schlossanlage Dagstuhl ist zugleich ein Beispiel fürstlicher Prachtentfaltung auf dem Land im 18. Jahrhundert wie auch für wechselvolle Zeiten und neue Funktionen in historischen Mauern. Durch die Vermählung Maria Sidonias von Sötern mit Graf Notger Wilhelm von Katzenstein gelangte 1680 die Herrschaft Dagstuhl in den Besitz der Grafen von OettingenBaldern aus dem heutigen Baden-Würtemberg. Ihr Sohn Kraft Anton verschuldete sich schwer durch den Ausbau des Stammsitzes Hohenbaldern und versuchte vergeblich, seine Hochwaldherrschaft zu verkaufen.
Sein Sohn hingegen, Graf Joseph Anton von Oettingen-Sötern, vertieft e die Verbindungen zur Herrschaft Dagstuhl und prägte die Geschicke Waderns nachhaltig. Bevor er 1763 endgültig seine Hofhaltung hierher verlegte, ließ er von 1760 bis 1762 Schloss Dagstuhl als repräsentativen neuen Herrschaftssitzerbauen. Zu der neuen Anlage gehörten neben dem Herrenhaus eine Schlosskapelle, ein barocker Schlossgarten und das erste Brauhaus in der Herrschaft .
Vom Grafenschloss zum Forschungszentrum
Mit der Flucht der Grafenfamilie 1792 und dem Einmarsch französischer Revolutionstruppen endete die Grafenzeit und die Herrschaft Dagstuhl wurde französischer Staatsbesitz. 1806 kauft e Freiherr Wilhelm Albert de Lasalle von Louisenthal das mittlerweile verwaiste Schloss Dagstuhl und machte es zum neuen Familiensitz.
1957 übernahmen Franziskusschwestern des Dritt en Ordens die Schlossanlage und gründeten hier ein Altenheim, welches später die Franziskanerinnen von Waldbreitbach weiterführten.
Im Jahr 1989 ging das Gebäude in den Besitz des Saarlandes über, welches hier das „Schloss Dagstuhl – Leibniz-Zentrum für Informatik (LZI)“ einrichtete.
Religiöses Kunstschaff en und bunte Blütenpracht
Das Forschungszentrum selbst ist nicht öffentlich zugänglich, jedoch gibt es auch im Umfeld der Anlage viel zu entdecken: Besonders beeindruckend ist die barocke Schlosskapelle, deren Wände die Künstlerin Octavie de Lasalle von Louisenthal im 19. Jahrhundert mit religiösen Motiven reich bemalt hat. In einem Nebenraum der Kapelle befindet sich der bekannte Kreuzweg Octavies für die Pfarrkirche Lockweiler.
Weitere Sehenswürdigkeiten sind die Gruft der Familie De Lasalle von Louisenthal sowie der malerische Schlossgarten, der Teil des deutsch-französischen Netzwerkes „Gärten ohne Grenzen“ ist. Sehenswert sind die mit Rosen und Clematis bewachsenen Pflanzobelisken im Zentrum der auf zwei Ebenen symmetrisch angeordneten und von Hecken gesäumten Staudenbeete.
Infos
Die Kapelle ist täglich von 10 bis 16 Uhr geöffnet. Am jeweils ersten Sonntag im Monat finden zwischen 15 und 17 Uhr kostenfreie Führungen durch Kapelle und Kreuzweg statt . Ansprechpartner für Führungen oder zusätzliche Öffnungszeiten ist die Tourist-Information der Stadt Wadern
Kontakt
Adresse
Schloss Dagstuhl
Oktavie-Allee 4
66687 Wadern